Drohnenangriffe

Drohnenangriffe als Hybride Kriegsführung

5. März 2025 | Lesezeit: 3 Minuten

Spionagedrohnen in Rheinland-Pfalz: Gefahr für US-Stützpunkte Ramstein und Spangdahlem?

In den letzten Monaten häufen sich Berichte über verdächtige Drohnenflüge über militärischen Einrichtungen und sensiblen Infrastrukturen in Rheinland-Pfalz. Besonders betroffen sind die US-Militärbasen in Ramstein und Spangdahlem, zwei strategisch wichtige Standorte für die NATO. Doch was steckt hinter diesen beunruhigenden Vorfällen, und wie wird darauf reagiert?

Zunehmende Drohnenaktivität über kritischer Infrastruktur

Nach Angaben des Mainzer Innenministers Michael Ebling wurden allein im vergangenen Jahr in rund 30 Fällen Drohnen mit Bezug zu US-Militäreinrichtungen gesichtet. Dabei handelt es sich nicht um einfache Hobby-Drohnen, sondern um hochentwickelte, unbemannte Luftfahrzeuge, die für Spionagezwecke eingesetzt werden könnten. Seit Ende November wurden insgesamt 61 verdächtige Drohnenflüge über kritischen Infrastrukturen wie Kraftwerken, Rechenzentren und Straßen registriert.

Besonders brisant: Die Technik und Flughöhen der Drohnen lassen nach Einschätzung der Ermittler darauf schließen, dass es sich um einen Teil hybrider Kriegsführung handelt, mutmaßlich orchestriert von Russland. Innenminister Ebling erklärte dazu: „Rheinland-Pfalz ist wegen seiner militärischen Liegenschaften ein Rückgrat für einen Verteidigungsfall der NATO und daher für Russland besonders interessant.“

Spangdahlem: Ein strategischer Brennpunkt

Die Airbase Spangdahlem in der Eifel ist immer wieder Ziel von Drohnenflügen. Bereits 2022 kam es zu einem Polizeieinsatz, als eine Drohne unerlaubt in der Verbotszone um den Flugplatz aufstieg. Die Bedeutung dieser Basis für die NATO macht sie zu einem potenziellen Spionageziel.

Hinzu kommt, dass Spangdahlem schon in der Vergangenheit im Fokus von Bedrohungen stand. So wurden Mitglieder einer islamistischen Terrorzelle 2020 wegen geplanter Anschläge mit ferngesteuerten Drohnen auf die Airbase verurteilt. Die zunehmenden verdächtigen Drohnenflüge verstärken die Sorge um die Sicherheit der Einrichtung.

Technische und rechtliche Herausforderungen

Die Ermittlungen liegen beim Landeskriminalamt (LKA), das eng mit anderen Sicherheitsbehörden zusammenarbeitet. Zu den Drohnen oder ihren Piloten werden aus ermittlungstaktischen Gründen keine Details bekannt gegeben. Fest steht jedoch, dass die Anforderungen an legale Drohnenflüge hoch sind. Wer eine Drohne mit Kamera starten will, muss sich bei der Luftfahrtbehörde registrieren und bei Geräten über 250 Gramm einen Drohnenführerschein besitzen.

Trotz dieser Vorschriften stellt sich die Frage, wie man auf diese zunehmende Bedrohung reagieren sollte. Innenminister Ebling fordert technische Lösungen, um Drohnen schneller zu entdecken und unschädlich zu machen. „Wir brauchen klare Antworten, was im Luftraum möglich ist, um diese Gefahr effektiv zu bekämpfen“, so Ebling.

Internationale Dimension der Bedrohung

Nicht nur in Deutschland, sondern auch über britischen Stützpunkten der US-Luftwaffe wurden in den vergangenen Wochen unidentifizierte Drohnen gesichtet. Das britische Verteidigungsministerium betonte, dass man die Bedrohung ernst nehme und „robuste Maßnahmen“ ergreifen werde. Diese Vorfälle unterstreichen die internationale Dimension des Problems und zeigen, wie wichtig eine abgestimmte Reaktion auf europäischer Ebene ist.

Wie schützen wir unsere Infrastruktur?

Die zunehmenden Drohnenaktivitäten über sensiblen Einrichtungen werfen viele Fragen auf. Wie können wir unsere kritische Infrastruktur effektiv schützen? Welche technischen Mittel stehen uns zur Verfügung, um Drohnen zu identifizieren und abzuwehren? Und wie kann eine internationale Zusammenarbeit dazu beitragen, diese neue Form der Bedrohung einzudämmen? Das Thema „Physischer Schutz“ stellte einen wichtigen Baustein dar und genau an diesem Punkt können wir mit LivEye wertvolle unterstützende Sicherheitsmaßnahmen einbringen.

Eines steht fest: Die Drohnenflüge über Ramstein und Spangdahlem sind ein Weckruf, die Sicherheit unserer militärischen und zivilen Einrichtungen weiter zu verstärken. Rheinland-Pfalz, als ein zentraler Standort der NATO, steht hierbei besonders im Fokus.

Christine Mildenberger

Christine Mildenberger

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