Stärkung der Resilienz in Zeiten hybrider Bedrohungen
In einer Ära wachsender Herausforderungen im Bereich der Sicherheit wurde auf der jüngsten Mitgliederversammlung des Bundesverbandes für den Schutz Kritischer Infrastrukturen (BSKI) e.V. intensiv über hybride Bedrohungen, die Zeitenwende und Cyberkriminalität diskutiert. Mit zahlreichen Expert:innen und Branchenkolleg:innen fand ein tiefgehender Austausch zu den aktuellen und potenziellen Risiken sowie den notwendigen Schutzmaßnahmen für Kritische Infrastrukturen (KRITIS) statt.
Der #AllgefahrenAnsatz als Grundlage eines resilienten Schutzes
Einer der wesentlichen Ansätze, um den Schutz Kritischer Infrastrukturen vor vielschichtigen Bedrohungen zu gewährleisten, ist der sogenannte Allgefahrenansatz. Dieser integrative Ansatz zielt darauf ab, eine ganzheitliche Sicherheitsstruktur aufzubauen, die Behörden, Organisationen und Unternehmen vernetzt. Durch regelmäßige Risiko- und Kritikalitätsanalysen können potenzielle Schwachstellen identifiziert und systematisch adressiert werden. Nur so lassen sich Krisensituationen bewältigen und die essenziellen Funktionen aufrechterhalten.
Hybride Bedrohungen und Resilienz: Erkenntnisse aus der Metis-Studie Nr. 26
Eine wertvolle Grundlage bietet die *Metis-Studie Nr. 26* der Universität der Bundeswehr München, die hybride Bedrohungen und den Allgefahrenansatz umfassend untersucht. Die Studie beschreibt hybride Bedrohungen als eine Kombination aus verdeckten und offenen Einflussstrategien, die gezielt auf Schwachstellen in verschiedenen Sektoren wie dem Finanzwesen, der Cybersicherheit und sozialen Netzwerken abzielen. Diese Bedrohungen reichen von Desinformation bis hin zu gezielten Sabotageakten und fordern Staaten wie Unternehmen zunehmend heraus.
Die Studie betont, dass Resilienz die entscheidende Fähigkeit ist, um diesen Bedrohungen wirksam zu begegnen. Resilienz bedeutet, nicht nur auf Bedrohungen vorbereitet zu sein, sondern auch die Fähigkeit zu besitzen, auf Krisen schnell und angemessen zu reagieren, um die Grundfunktionen von Gesellschaft und Staat aufrechtzuerhalten. Der Aufbau dieser Resilienz erfordert ein Zusammenspiel aus Prävention, Schutz und Wiederherstellung.
Zukunftsperspektiven und Zitate zum Nachdenken
Die enge Zusammenarbeit aller Akteure im Bereich der Sicherheitsvorsorge zeigt, dass wir uns in einem Spannungsfeld zwischen Krieg und Frieden befinden. Die Aussage von Generalleutnant André Bodemann, Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr, fasst dies treffend zusammen: „Wir befinden uns nicht im Krieg, aber auch nicht im Frieden.“ Diese Aussage verdeutlicht die Notwendigkeit, uns auf eine „Grauzone“ der Bedrohungen einzustellen und kontinuierlich an einer stabilen, aber flexiblen Sicherheitsstruktur zu arbeiten.
Die Mitgliederversammlung des BSKI e.V. war wieder ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie wichtig der fachliche Austausch und das Engagement aller Beteiligten für den Schutz Kritischer Infrastrukturen sind. Mit der Unterstützung und dem Wissen der Expert:innen lässt sich eine robuste Grundlage schaffen, die sowohl Prävention als auch Krisenbewältigung ermöglicht.
Ein großes Dankeschön an den Vorstand und die Organisator:innen des Verbandes – der Weg in Richtung eines ganzheitlichen und resilienten Schutzes ist geebnet. Schon jetzt freue ich mich auf das nächste Treffen und den gemeinsamen Fortschritt.